Vertrieb in die Schweiz: Chancen und Herausforderungen für deutsche Unternehmen
Unser Nachbarland Schweiz ist ein attraktiver Wirtschaftsstandort. Aufgrund der 8,7 Millionen meistens zahlungskräftigen Einwohner ist ein Vertrieb in die Schweiz für viele deutsche Unternehmen interessant. Doch welche Hürden gibt es bei dem Markteintritt in unserem Nachbarland? Und wie wird die Alpenrepublik ein lukrativer Abnehmer für die eigenen Produkte?
Triftige Vorteile des Vertriebs in die Schweiz
Unzählige Anbieter mit Sitz in der Bundesrepublik verkaufen ihre Produkte und Dienstleistungen in die Eidgenossenschaft. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Schweiz die meisten Produkte aus Deutschland importiert. Mit Blick auf die Einfuhr- und Ausfuhrzahlen wird schnell klar, dass die Bundesrepublik der wichtigste Handelspartner der Eidgenossenschaft ist. Es würden sicherlich nicht so viele Anbieter den Vertrieb in die Schweiz unterhalten, wenn es nicht verschiedene Vorteile gäbe.
Vorteil #1: Hohe Kaufkraft
Die Schweiz ist bekannt für ihre hohe Kaufkraft und den Hang zu qualitativ hochwertigen Produkten. Pro Kopf beträgt die Kaufkraft in der Schweiz satte 49.592 EUR. Dagegen liegt sie in Deutschland nur bei 26.271 EUR. Das ist ein Unterschied von beinahe 50 %. Auch die Preise sind in der Schweiz in vielen Bereichen deutlich höher als hierzulande. Dadurch können deutsche Unternehmen unter Umständen höhere Preise und eine bessere Rentabilität ihrer Produkte erzielen.
Vorteil #2: Stabile Wirtschaft
Die Schweiz gilt als äußerst stabiler Wirtschaftsstandort mit einer niedrigen Arbeitslosenquote und hohen Wettbewerbsfähigkeit. Diese robuste Wirtschaftslage in unserem Nachbarland ermöglicht es deutschen Unternehmen, langfristige Beziehungen aufzubauen und nachhaltige Geschäftspartnerschaften einzugehen. Die Stabilität des Marktes sorgt für eine größere Sicherheit und ermöglicht es Unternehmen, langfristig zu planen und zu wachsen.
Vorteil #3: Geografische Nähe
Die geografische Nähe der Schweiz zu Deutschland ermöglicht einen schnellen und effizienten Transport von Waren. Kurze Lieferzeiten und niedrigere Logistikkosten sind attraktive Faktoren, die deutsche Unternehmen bei ihrem Vertrieb in die Schweiz unterstützen. Durch die geringen Entfernungen können Unternehmen rasch auf Kundenanfragen reagieren und eine hohe Kundenzufriedenheit gewährleisten.
Vorteil #4: Exzellente Infrastruktur
Die Schweiz verfügt über eine ausgezeichnete Infrastruktur, die eine reibungslose Geschäftstätigkeit ermöglicht. Zuverlässige Verkehrsanbindungen, moderne Kommunikationstechnologien und gut ausgebaute Logistiknetzwerke erleichtern deutschen Unternehmen den Zugang zum Schweizer Markt. Die hohe Effizienz und Professionalität in den Geschäftsabläufen unterstützen den Erfolg des Vertriebs und tragen zur Zufriedenheit der Kunden bei.
Vorteil #5 Jüngere Kundschaft
Das Durchschnittsalter liegt in der Schweiz bei 42,7 Jahren, während es sich in Deutschland auf 44,6 Jahre beläuft. Der höhere Anteil an jüngeren Menschen ist primär für die E-Commerce-Branche interessant. Denn die jüngeren Anbieter zeichnen sich in der Regel durch eine größere Digital-Affinität aus.
Warum der Vertrieb in die Schweiz zur Herausforderung werden kann
Der Vertrieb in die Schweiz bietet aber nicht nur Vorteile. Er ist auch mit einigen Hürden verbunden, die deutsche Unternehmen berücksichtigen sollten, bevor sie mit dem Vertrieb in die Schweiz starten.
Rücksendungen effizient abwickeln
Wer Produkte online verkauft, der muss mit Retouren rechnen. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland 315 Millionen Pakete zurückgeschickt. Es handelte sich dabei hauptsächlich um Waren der Modebranche. Auch in der Schweiz sind Händler nicht vor Retouren gefeit. Deshalb ist es notwendig, den Kunden eine inländische Rücksendeadresse anzubieten. Es gibt spezielle Dienstleister, die diesen Service übernehmen. Allerdings muss die Abwicklung bezahlt und in den Verkaufspreis einkalkuliert werden.
Käuferschutz beim Vertrieb in die Schweiz
Der Käuferschutz ist in der Schweiz lockerer als in Deutschland. Dennoch sind einige Regelungen zu treffen. So gibt es unter anderem kein vorgeschriebenes Rückgaberecht. Dieses muss individuell vereinbart werden.
Die meisten Schweizer Online-Händler gewähren eine Frist von zwei Wochen für die Rücksendung. Auch bei der Lieferfrist existieren keine gesetzlichen Vorgaben. Wenn ein Händler allerdings einen bestimmten Zeitraum zusagt, muss er diesen auch einhalten. Ein Online-Shop ist entsprechend den Gesetzen der Schweiz zu führen. Dazu gehört die Bereitstellung von:
- Identitätsnachweis
- Adresse
- E-Mail-Information
Der Kunde muss obendrein klar und verständlich über die einzelnen Schritte des Vertragsabschlusses in Kenntnis gesetzt werden. Außerdem ist es notwendig, die technischen Voraussetzungen einzubauen, die eine schnelle Fehlererkennung und -korrektur während des Bestellvorganges zulässt.
Es ist von entscheidender Bedeutung, rechtliche Fallstricke zu vermeiden und reibungslose Geschäftsabläufe sicherzustellen. Die Zusammenarbeit mit lokalen Anwälten kann bei der Einhaltung der rechtlichen Anforderungen notwendig sein.
Steuerliche Aspekte und Zollbestimmungen
Wer überlegt, seinen Vertrieb auf die Schweiz auszuweiten, der muss im Vorfeld unbedingt die steuerlichen Pflichten sowie die Bestimmungen für den Verkauf klären. Unternehmen, die Produkte aus Deutschland in die Schweiz verschickt, müssen sich bei der Eidgenössischen Steuerverwaltung registrieren. Dies ist zur Abrechnung der Mehrwertsteuer notwendig. Diese Regelung gilt für Händler, die Pakete mit einem Wert von maximal 65 Franken und einem Jahresumsatz von über 100.000 Franken verschicken.
Die Schweiz gehört nicht zur EU, deshalb müssen beim grenzüberschreitenden Vertrieb die Zollbestimmungen beachtet werden. So berechnen sich in der Alpenrepublik die Gebühren nach dem Gewicht der Einfuhrgüter. Die Grammzahl, die zur Kalkulation herangezogen wird, besteht aus dem Produkt sowie Füll- und Verpackungsmaterial. Der Verkauf von schweren Produkten, die nur einen geringen Preis haben, kann sich deshalb unter Umständen nicht lohnen.
Wichtige Überlegungen, bevor Sie den Vertrieb in der Schweiz starten
Beim Vertrieb in die Schweiz gibt es eine Reihe einflussreicher Aspekte, die deutsche Unternehmen berücksichtigen sollten.
Marktanalyse und Kundennachfrage beim Verkauf in die Schweiz
Eine gründliche Analyse der Zielgruppe in der Schweiz ist entscheidend, um die Bedürfnisse, Vorlieben und Kaufgewohnheiten der schweizerischen Kunden besser zu verstehen. Es ist essenziell, im Vorfeld das Potenzial des eigenen Produkts oder der eigenen Dienstleistung auf dem schweizerischen Markt herauszufinden.
Besonders lukrativen Branchen in der Schweiz sind:
- Tourismus
- Lifestyle
- Elektronik
- Smarthome
- Ökologische Produkte
Lokale Partnerschaften und Netzwerke
Deutsche Unternehmen können davon profitieren, wenn sie mit lokalen Distributoren, Händlern und Vertriebspartnern zusammenarbeiten. Sie erhalten dadurch wertvolle Expertise und Unterstützung beim Vertrieb in die Schweiz. Es kann auch sinnvoll sein, E-Commerce Plattformen mit Händlerprogramm zu nutzen. Dazu kommen unter anderem folgende Anbieter infrage:
- Zalando
- Amazon
- Aliexpress
- Galaxus
- Shops Digitec
Welche Plattform sich am besten eignet, ist individuell verschieden und hängt unter andrem von den angebotenen Waren ab.
Anpassung der Marketing- und Vertriebsstrategie
Es ist teilweise notwendig für den Schweizer Markt eigene Marketingbotschaften, Werbematerialien und Kommunikationskanäle zu entwickeln. Dadurch kann die Zielgruppe in der Region besser angesprochen werden. Auch die passenden Kanäle für den Vertrieb in der Schweiz müssen identifiziert und aufgebaut werden.
Risikomanagement für den Vertrieb in die Schweiz
Die Schweiz verwendet den Schweizer Franken (CHF) als Währung. Unternehmen müssen sich über die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen und möglichen Absicherungsstrategien informieren. Gründliche Kenntnisse der schweizerischen Rechtsvorschriften und Compliance-Anforderungen sind unerlässlich, um rechtliche Risiken zu minimieren und mögliche Sanktionen zu vermeiden. Obendrein sollte geprüft werden, ob spezifische Versicherungen wie Haftpflichtversicherung, Produkthaftpflichtversicherung oder Transportversicherung erforderlich sind, um sich gegen mögliche Risiken abzusichern.
Kundenservice After-Sales-Unterstützung
Aufgrund der kulturellen Unterschiede empfiehlt es sich unter Umständen, einen schweizerischen Kundenservice anzubieten. Dabei sind insbesondere die verschiedenen Sprachen, die in der Eidgenossenschaft gesprochen werden, zu berücksichtigen. Idealerweise können die Kunden zwischen deutsch, französisch, italienisch oder rätoromanisch sprechenden Beratern auswählen. Deutsche Unternehmen machen sich am besten auch Gedanken darüber, ob sie einen lokalen After-Sales-Service anbieten möchten, um schneller und effizienter auf die Kundenprobleme eingehen zu können.
Wettbewerbssituation und Markteintrittsbarrieren
Bevor deutsche Firmen auf den Schweizer Markt vordringen, sollten Sie sich die Konkurrenz vor Ort anschauen:
- Wie sieht die Wettbewerbslandschaft aus?
- Wer sind die stärksten Konkurrenten?
- Welche Stärken und Schwächen haben die Mitbewerber?
Außerdem müssen die Kosten für den Markteintritt in der Schweiz kalkuliert werden. Eventuell liegen weitere Markteintrittsbarrieren vor, wie notwendige behördliche Genehmigungen.
Die Lösung zum Vertrieb in der Schweiz: Vorteile nutzen und Herausforderungen umgehen
Wer die zahlungskräftige Kundschaft der Schweiz anvisiert, aber die Hürden des Vertriebs in der Schweiz möglichst umgehen möchte, der wählt einen deutschen Standort in Grenznähe. Denn die Schweizer fahren gerne zum Einkaufen in die Bundesrepublik. Es ist mehr als ein Viertel der Bevölkerung, das regelmäßig die Grenze überquert, um shoppen zu gehen. Weitere 26 % der Schweizer kommen gelegentlich zu einem Großeinkauf nach Deutschland. Diese Personen können mit einem Verkaufsraum in der Grenzregion gezielt angesprochen werden.
Doch die Miete von großen Laden- und Lagerflächen ist teuer. Als praktische Lösung bieten sich Showrooms an. Dabei handelt es sich um physische Verkaufsflächen, die es Online-Händlern ermöglicht, ihre Produkte vor Ort auszustellen. Die Waren werden anschaulich präsentiert. Es sind in der Regel nur gezielte Ausstellungstücke vorhanden, die ausprobiert werden können. Gekauft wird anschließend online.
Vorteile eines Showrooms in Grenznähe
Wen das Showroom-Konzept überzeugt, der darf sich über verschiedene Vorteile freuen. Denn durch das Betreiben einer regionalen Verkaufsfläche profitieren deutschen Unternehmen unter anderem von:
- Keine Notwendigkeit einen Laden in der teuren Schweiz zu eröffnen.
- Weniger Retouren, weil die Kunden das Produkt bereits testen konnten.
- Erreichen eines breiten Publikums schweizerischer Kunden.
Auch die Käufer aus der Schweiz überzeugt ein Showroom. Anstatt die deutschen Waren und Dienstleistungen nur im Internet begutachten zu können, dürfen sie sich nun vor Ort von den Funktionen, der Qualität und dem Design überzeugen.
In einem ausführlichen Beratungsgespräch werden sämtliche Fragen kompetent und persönlich beantwortet. Dadurch entsteht ein einzigartiges Verkaufserlebnis, wodurch die Kundenbindung gestärkt wird.
Der Showme Stores Showroom in Bad Säckingen an der Schweizer Grenze
Als Anbieter für Showroom bzw. Ausstellungsflächen in Showrooms, suchen wir von Showme Stores besonders attraktive Standorte für unsere Kunden. Entsprechend haben wir uns auch andere Schweizer Grenze umgesehen und einen Showroom in Bad Säckingen im Gebäude von Küchen Dick gemietet, der kürzlich eröffnet wurde. Wer Interesse hat, kann sich gerne bei uns melden, da aktuell noch nicht alle Ausstellungsflächen vermietet sind.
Der Standort, Bad Säckingen, zeichnet sich durch seine gute Erreichbarkeit für die Schweizer Kundschaft aus. Onlinehändler, die von den Vorteilen des Konzepts profitieren und ihre Produkte einem schweizerischen Publikum präsentieren möchten, sind herzlich eingeladen.
Unsere Showrooms zeichnen sich durch eine angenehme Atmosphäre mit wohnlichem Design aus. Ab einer Größe von 10 Quadratmetern bietet die gestaffelte Anordnung flexible Präsentationsmöglichkeiten. Engagierte Fachberater betreuen und beraten die Kunden vor Ort individuell. Sie unterstützen obendrein beim Onlinekauf während des Showroom-Besuchs. Dadurch dient der Showroom nicht nur als reine Ausstellungsfläche, sondern wird direkt zum Verkaufsraum.