Aufschwung des stationären Handels: Zurück in die Zukunft des Einkaufens

Totgesagte leben länger! Ein Sprichwort, das laut neuster Studien auch für den stationären Handel gilt. Denn nach den schwierigen Coronajahren nehmen die Ladengeschäfte vor Ort wieder massiv Fahrt auf. Ein Trend, der als nachhaltig gilt. Deshalb setzen ehemalige Online Pure Player zwischenzeitlich verstärkt auf eine Omnichannel-Strategie. Dabei stellt sich die Frage, wie eine erfolgreiche stationäre Präsenz aufgebaut wird.

Inhalt:

  1. Studienlage zeigt: Der stationäre Handel ist im Aufschwung
  2. Warum wird der stationäre Handel für Konsumenten wieder interessanter?
  3. Warum setzen Händler wieder vermehrt auf physische Verkaufsflächen?
  4. Boom des stationären Handels: Welche Konsequenzen ziehen Online-Pure-Player?
  5. 8 Erfolgsfaktoren für den stationären Einzelhandel

Studienlage zeigt: Der stationäre Handel ist im Aufschwung

Vor einigen Jahren wurde dem stationären Handel noch das Aus prophezeit. Heute sieht die Lage anders aus. Die herausfordernden Lockdownzeiten sind überstanden. Es zieht die Menschen wieder in die Geschäfte vor Ort. Das untermauern zumindest verschiedene Studien.

So interviewt das Forschungszentrum Handelsmanagement St. Gallen im Rahmen der Umfrage “Omnichannel Management” seit 2011 Menschen, die auf verschiedenen Vertriebskanälen einkaufen. 2024 sagten 51 % der Teilnehmer aus, sie hätten zuletzt im stationären Laden eingekauft. Im Vergleich dazu waren es 2021 nur 43 %. Zudem geht der Online-Handel zurück. Denn den letzten Kauf haben dort, laut des Schweizer Forschungsteams, nur 38 % getätigt. Vor drei Jahren waren es noch 47 %.

In das gleiche Horn bläst auch die Studie des Instituts für Marketing Management der ZHAW. Dort gaben etwa die Hälfte der befragten Online-Shop-Betreiber für das Jahr 2022 einen Umsatzrückgang an. Ein Viertel davon erlitt sogar Verluste von über 5 %.

Warum wird der stationäre Handel für Konsumenten wieder interessanter?

Die Renaissance des stationären Handels ist teilweise durch den ROPO-Effekt (Research Online, Purchase Offline) begründet. Dabei recherchieren Kunden online, bevor sie offline kaufen. Eine Umfrage von PWC besagt, dass 48 % der Verbraucher vor einem Kauf die Produkte online mit Handy oder Tablett auskundschaften. Anschließend zieht es Konsumenten in das Geschäft vor Ort. Dieses Verhalten unterstreicht den Wunsch nach einer umfassenden Kaufentscheidung, bestehend aus digitaler Informationssuche und physischem Einkaufserlebnis. Zusätzlich zu den klassischen Vorteilen des stationären Handels wie persönlicher Beratung und sofortiger Verfügbarkeit der Produkte spielen folgende Aspekte eine Rolle:

  • Echte Interaktion: Der lokale Einkauf fördert den menschlichen Kontakt.
  • Technologische Innovationen: Geschäfte nutzen Technologien wie VR, um das Einkaufserlebnis zu bereichern.
  • Exklusive Angebote: Vor Ort gibt es oft spezielle Aktionen und Events.
  • Datenschutz: Beim Offline-Kauf bestehen weniger Sorgen um die Datensicherheit.

Diese Punkte verdeutlichen, warum der stationäre Handel an Attraktivität gewinnt und eine wichtige Rolle im modernen Konsumverhalten spielt.

Warum setzen Händler wieder vermehrt auf physische Verkaufsflächen?

Die USA gelten als Trendsetter. Beim Blick über den großen Teich wird deutlich, dass dort der stationäre Handel blüht. Mit 1,1 Millionen Ladengeschäften wurde Mitte 2023 ein neuer Rekord verzeichnet. Große Ketten wie Target und Walmart investieren massiv in physische Standorte, angetrieben von deren Profitabilität.

Der Fokus auf den stationären Handel wird folgendermaßen begründet:

  • Persönliche Kundenerfahrungen: Direkte Beratung und individueller Service im Laden befriedigen spezifische Kundenbedürfnisse effektiver als Online-Angebote.
  • Senkung der Retouren: Die Möglichkeit, Produkte vor dem Kauf zu testen, verringert Fehlkäufe und Rücksendungen, was ökonomisch und ökologisch vorteilhaft ist.
  • Lokale Präsenz: Physische Geschäfte fördern örtliche Bindungen. Händler können rascher auf regionale Trends reagieren.

Diese Punkte unterstreichen, dass der Ausbau physischer Verkaufsflächen nicht nur finanziell motiviert ist, sondern auch ein verbessertes Kundenerlebnis und eine stärkere Markenbindung anstrebt.

Boom des stationären Handels: Welche Konsequenzen ziehen Online-Pure-Player?

Zwar steht der Omnichannel-Ansatz noch nicht in den TOP 10 der E-Commerce-Trends für 2024, aber das kann sich bereits im nächsten Jahr ändern. Denn der Erfolg des stationären Handels in Kombination mit den Hürden des Internet-Geschäfts lässt viele E-Commerce-Betreiber nachdenklich werden. Der Wunsch, sich stärker von der Konkurrenz abzuheben und gleichzeitig weniger Aufwand mit Retouren, Logistik und Lieferketten zu haben, steigert den Anreiz einer physischen Präsenz.

Viele Online-Händler entscheiden sich dazu, ihr E-Commerce-Angebot durch einen örtlichen Auftritt zu ergänzen. Sie wählen ein Showroom-Konzept, mieten sich in Outlets oder Ladenflächen ein. Auch “Click und Collect” wird immer beliebter. Dabei wird ein Produkt online erworben und anschließend bei einem Händler vor Ort abgeholt.

8 Erfolgsfaktoren für den stationären Einzelhandel

Wir von Showme Stores kennen die Synergie zwischen Online und Offline und bieten eine innovative Lösung. Denn wir ermöglichen es Online-Händlern, ihre Produkte in lokalen Showrooms auszustellen. Kunden können die E-Commerce-Produkte physisch erleben und direkt vor Ort ausprobieren. Beim Aufbau einer stationären Präsenz sind allerdings mehrere Schlüsselfaktoren zu berücksichtigen, um ein erfolgreiches und kundenorientiertes Geschäft zu etablieren.

Kundenerlebnis und Service als Herzstück des stationären Handels

Ein außergewöhnliches Einkaufserlebnis zu schaffen, ist zentral für den Erfolg des Ladengeschäfts. Dies umfasst alles – von der Gestaltung des Ladens bis hin zur Qualität des Service. Dabei spielt auch die Kundenansprache eine entscheidende Rolle. Je individueller der potenzielle Käufer betreut wird, desto wohler fühlt er sich. Häufig kennt der Verbraucher das Produkt bereits aus dem Online-Shop. Er möchte es aber vor dem Kauf gerne live erleben. Wird ihm das ermöglicht und erhält er dabei noch qualifizierte Unterstützung von Fachberatern, bereichert das sein Einkaufserlebnis signifikant.

Standort und Zugänglichkeit des örtlichen Geschäfts

Ein strategisch gewählter Standort ist entscheidend, um eine hohe Sichtbarkeit und Erreichbarkeit für Kunden zu gewährleisten. Geschäfte in Gebieten mit starker Passantenfrequenz ziehen mehr Kunden an und erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Impulskäufen. Ist der Laden oder Showroom bequem mit dem Fahrzeug und den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, sind die Erfolgsaussichten deutlich höher. Deshalb liegen unsere Showrooms ausschließlich an attraktiven Standorten mit guter Infrastruktur und hohem Kundenaufkommen.

Omnichannel-Integration und Technologie im stationären Handel

Die nahtlose Integration von Online- und Offline-Erlebnissen durch Omnichannel-Strategien erfüllt die Erwartungen der modernen Verbraucher. Der Einsatz von Technologien wie VR-Anproben oder interaktiven Displays im physischen Laden verbessert das Kundenerlebnis und stärkt die Kundenbindung.

Umfangreiches Produktangebot und hohe Verfügbarkeit

Eine vielfältige Produktpalette, die permanent verfügbar ist, entspricht den Erwartungen der Konsumenten. Dadurch fördern Sie Wiederholungstäter, die regelmäßig in Ihren Laden kommen. Achten Sie darauf, dass die Präsentation der Produkte Ihre Marke widerspiegelt und den Kunden einen echten Mehrwert bieten.

Effizienz und Flexibilität beim Check-out im Laden vor Ort

Ein effizienter und flexibler Check-out-Prozess reduziert Wartezeiten und erhöht die Kundenzufriedenheit. Verschiedene Zahlungsmethoden und eine einfache Rückgabepolitik tragen zu einem positiven Einkaufserlebnis bei. Die erwähnte Studie von PCW zeigt, dass 31 % der Verbraucher bereits einen Selbst-Check-out im Laden durchgeführt haben. Moderne Technik wird auch hier angenommen. Zeitgleich besteht aber der Wunsch, nach einer qualifizierten Fachberatung.

Mitarbeiterentwicklung

Investitionen in die Aus- und Weiterbildung des Personals stärken das Kundenerlebnis durch kompetente Beratung und exzellenten Service. Ein gut geschultes Team ist entscheidend, um die Markenwerte zu vermitteln, die Produkte perfekt zu präsentieren und das Vertrauen der Kunden zu gewinnen.

Nachhaltigkeit und Community-Engagement im stationären Handel

Nachhaltigkeit im E-Commerce und im stationären Handel wird für Verbraucher immer wichtiger. Geschäfte, die umweltfreundliche Praktiken anwenden und sich lokal engagieren, bauen eine starke Verbindung zu ihrer Community auf und fördern die Kundenloyalität. Hierauf sollten Sie bei der Eröffnung und dem Betrieb eines örtlichen Ladens ebenfalls einen Fokus setzen.

Sicherheit und Inklusion

Ein sicheres und inklusives Einkaufsumfeld ist grundlegend, um alle Kunden willkommen zu heißen. Barrierefreiheit und Sicherheitsmaßnahmen schützen Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen. Sie fördern ein positives Einkaufserlebnis und eine angenehme Geschäftskultur.

Indem Einzelhändler diese Schlüsselfaktoren berücksichtigen, können sie eine starke stationäre Präsenz aufbauen, die den Bedürfnissen der heutigen Konsumenten entspricht und gleichzeitig den Wert des physischen Einkaufserlebnisses hervorhebt. Die Verbindung des Online-Handels mit physischen Ladenflächen und Showrooms stellt ein zukunftsweisendes Modell für den Einzelhandel dar.

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